Schlagartig versetzt es jeden beim Betreten der Halle in Hochfeststimmung: Viele Schützen sind in Frack gekommen und es ertönen alt bekannte Märsche vom Tambourcorps und der Stadtkapelle, die das Programm musikalisch begleiten. „Horrido!“, schallt es zur Beglückwünschung eines jeden Geehrten durch den Raum. Auch das amtierende Königspaar ist für die Verleihung der Orden gekommen. Und bei „Tochter Zion“ ist auch der letzte wieder im echten Hochfest-Modus – auch, wenn es das richtige Fest in diesem Jahr wieder nicht gegeben hat und der Tag der Jubilare nur stattfinden kann, weil ein Hygienekonzept vorliegt und jeder Gast geimpft, genesen oder getestet sein muss. Emotional tut das der Sache aber keinerlei Abbruch. Vor allem bei den Ansprachen für die Jubilare, bei denen die Vertreter der Hofen, des Vorstandes sowie der Oberst Hans-Georg Dröge tief ins Archiv blickten. Ein besonderes Jubiläum feiern etwa Marietheres Schlottmann und Reinhold Farwer, Königin und Kronkönig vor 60 Jahren. Aus der Geseker Zeitung zitiert Oberst Dröge über das Vogelschießen 1961: „Eine kaum zu ertragene Hitzewelle. Der Festwirt wird dieser aber mit seinen flüssigen Waffen aus dem „Dursthydranten“ Herr. Reinhold Farwer holte mit gerade einmal 18 Jahren (einen Tag nach der Führerscheinprüfung) die Krone vom Vogel.“ „Ein Schützenbruder mit Leidenschaft“, sagt Dröge. Mit dem 340. Schuss fiel der Vogel und machte Ludwig Schlottmann (†) zum König. Es war eines von vielen Vogelschießen, die für alle Beteiligten Geschichte schrieben.
Ein seltenes Jubiläum feierten am Sonntag auch zwei Vorstandsmitglieder: 60 Jahre sind Hans Lappe-Osthege und Anton Cramer in 2020 Teil des Vorstandes gewesen – eine beachtliche Leistung, die am Tag der Jubilare, wie die zahlreichen weiteren Jubiläen, gebührend geehrt wurde.
Ein Bild, das Hochfest-Gefühle aufkommen lässt: Der „Tag der Jubilare“ in der Geseker Schützenhalle.
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