Der benachbarte Kreisschützenbund Büren zog bereits in der vergangenen Woche die Kreisfest-Reißleine. Jetzt zog der Kreisschützenbund Lippstadt wie erwartet nach. Das Kreisschützenfest in Bökenförde fällt auch 2021 der Pandemie zum Opfer. Die Entscheidung gab der Kreisschützenbund nach einem finalen Gespräch mit dem Ausrichter-Verein am Sonntag bekannt.

Die zweite Absage nach 2020 kam angesichts der nicht weichenden Corona-Gefahr keineswegs überraschend für die Schützen in der Region. Doch trübt die Absage der Mitte September geplanten Großveranstaltung nun wohl sämtliche Hoffnungen auf die Austragung von Schützenfesten im Spätsommer und Frühherbst.

Am Sonntagmorgen waren Kreis-Oberst Franz Westermann aus Langeneicke und Markus Epping, Oberst des Bökenförder Schützenvereins, zum finalen Gespräch verabredet. Die aktuelle Situation ließ dabei kein anderes Ergebnis zu, als die 32. Auflage des traditionellen Saisonfinales „schweren Herzens“ abzusagen. „Neben der fehlenden Planungssicherheit sind auch die wirtschaftlichen Risiken nicht absehbar“, teilte der Kreis-Schützenbund mit.

Den Worten schloss sich Epping im Gespräch mit dem Patriot 1:1 an. „Wir wissen einfach nicht, wie es weitergeht“, erklärte er. Eine erneute Verlegung des Kreisfestes in seinem Ort, etwa auf das Jahr 2022, ließ er deshalb offen. Es müsse geklärt werden, wie Feste diese Größenordnung zukünftig überhaupt gefeiert werden dürfen, so Epping. „Wir müssen nun abwarten, wie entsprechende Auflagen demnächst aussehen“, führte er fort. Verein und Dorfbewohner stehen laut Epping hinter der Entscheidung, zu diesem Zeitpunkt die Reißleine zu ziehen. Der Kreis-Schützenbund kündigte derweil am Sonntag an, über die weitere Ausrichtung der weiteren Kreisschützenfeste – die Sebastianer aus Geseke wären eigentlich nach Bökenförde 2022 an der Reihe – im Laufe des Jahres zu entschieden, sobald neue Rahmenbedingungen für Großveranstaltungen feststehen. Auch die Entscheidung über die traditionelle Jahresabschlussmesse und das Pokalschießen des Schützenbundes soll später im Jahr fallen.

Delegiertentagung via Zoom am 29. April

Ein Lebenszeichen möchten die Schützen trotz Corona aber am 29. April senden. Die Delegiertenversammlung des Kreisschützenbundes wird dann erstmals in der 87-jährigen Geschichte der Vereinigung im Online-Modus über die Plattform Zoom stattfinden. Los geht es um 19.30 Uhr. Einladungen und Informationen gehen den Beiratsmitgliedern und Mitgliedsvereinen zeitnah zu. Außerdem ruft der Kreisschützenbund alle Mitgliedsvereine und Bürger dazu auf, sich an den Ostertagen an der Aktion „Flagge zeigen“ zu beteiligen. Das Hissen der Fahnen in den Orten soll Hoffnung, Zuversicht und das Gefühl der Zusammengehörigkeit symbolisieren. „Das Schützenwesen wird weiterhin Bestand haben und auch nach der Pandemie einen wichtigen Bestandteil im gesellschaftlichen Leben einnehmen“, erklärte der Kreis-Vorstand.

„Schweren Herzens“ sagen der Kreisschützenbund und der Schützenverein Bökenförde das Kreisfest nach 2020 auch 2021 wegen der Corona-Pandemie ab.Archivfoto: Tuschen

Kreis-Oberst Franz Westermann

Oberst des Bökenförder Schützenvereins: Markus Epping