Kardinal Marx plädiert für „sichtbare Gemeinschaft“

Kein Geringerer als Gesekes Ehrenbürger Reinhard Kardinal Marx begrüßte am Samstagabend zahlreiche Schützenbrüder und Gläubige zur Versprechenserneuerung der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft in der Stadtkirche. In seiner Predigt warb er für Offenheit, Freiheit und Toleranz. Dies seien die Grundlagen der Demokratie.

„Es ist schön, nach eineinhalb Jahren wieder hier in meiner Heimatstadt zu sein“, betonte Reinhard Marx in seiner Begrüßung. „Dort, wo ich groß geworden bin, erinnere ich mich gerne daran, dass ich während meiner Kindheit Geseke oft so schneebedeckt erlebt habe wie heute. Ich freue mich, bei euch zu sein, auch wenn ich etwas erkältet bin. Aber dagegen kann man ja heute Abend auf der Halle etwas einnehmen.“

Gemeinsam mit Pfarrer Rainer Stahlhacke und Monsignore Friedrich Schulte hielt der Geistliche Prokurator der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft den traditionellen Gottesdienst. Zahlreiche Offiziere mit ihren Fahnenabordnungen der einzelnen Hofen standen im Altarraum und boten ein imposantes Bild während der Versprechenserneuerung von Oberst Hans-Georg Dröge.

In seiner Predigt betonte Kardinal Marx, wie wichtig das Bekennen zum Verein, zu jeglicher Gemeinschaft und zur Familie sei. „Wir müssen miteinander reden, uns austauschen, immer hinterfragen, und wir dürfen nichts unter den Teppich kehren. Wir müssen uns fragen, wer wir sind und wo wir hinwollen, und uns neue Ziele setzen. Gerade in schwierigen Zeiten gehören wir alle zusammen und sind gleich an Würde. Eine sichtbare Gemeinschaft muss vorhanden sein. Offenheit, Freiheit und Toleranz, das wollen wir, und dann wissen wir auch wo wir hingehören. Denn das sind die Grundlagen der Demokratie“, so Reinhard Marx.

Eine rauschende Winterballnacht erlebten am Abend dann die Gäste in der rappelvollen Schützenhalle. Im Mittelpunkt dabei das amtierende Königspaar Sebastian Sickmann und Sarah Hoffmann nebst Hofstaat und befreundete Majestäten aus der Nachbarschaft. „Wir wollen hier und heute mit unserer großen Schützenfamilie, Freunden und Gästen unbeschwert feiern“, erklärte Oberst Hans-Georg Dröge. Und das nahm das Schützenvolk wörtlich und feierte ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden.

Fotos und Bericht von Dieter Tuschen