Schützenuniformen soweit das Auge reichte. Sie ließen bei den rund 150 Schützen plus Tambourcorps und Stadtkapelle am Sonntag so etwas wie Schützenfestatmosphäre aufkommen. Bei der Versprechenserneuerung mit anschließender Generalversammlung der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Geseke in der Schützenhalle an der Bürener Straße ging es auch um die Folgen der Pandemie.

Doch bevor es soweit war, erinnerte Präses Rainer Stahlhacke in einer Schützenmesse zum Thema „Gedanken an den Frieden“ an das, was derzeit in der Ukraine passiert. Ein Krieg mitten in Europa. „Über 40 Millionen Menschen können keinen freien Alltag leben. Sie leben dafür in Trennung, Angst vor der Zukunft und oftmals fernab der Heimat“, sagte Stahlhacke. Er mahnte an, dass es der Auftrag der Bruderschaft sein muss, jeden Tag den Frieden zu suchen. Dazu gehöre auch Vertrauen zu den Menschen, die anders sind.

Und so kam der Versprechenserneuerung gleich eine besondere Bedeutung zu, wenn es da heißt: „Ich erneuere vor Gott mein Versprechen, einen christlichen Lebenswandel zu führen, die Satzung unserer Bruderschaft treu zu erfüllen, für Glaube Sitte, Heimat und gegenseitige Hilfsbereitschaft – besonders in unserer Stadt Geseken – nach bestem Können einzustehen.“ Im Anschluss wurde eine neue Statue des Namenspatrons Sebastian sowie die fertiggestellte Theke geweiht.

In Abwesenheit von Bürgermeister Remco van der Velden, der sich in Quarantäne befand, wurde die Generalversammlung anschließend von Oberst Hans-Georg Dröge eröffnet. „Es liegt eine lange Zeit hinter uns und wir waren seit fast zwei Jahren zur Tatenlosigkeit gezwungen. Aber die Bruderschaft lebt und arbeitet dennoch, wenn auch vielleicht nicht immer für jedermann sichtbar“, sagte der Oberst.

Der Geschäftsbericht von Thomas Kaiser fiel denkbar knapp aus, da man coronabedingt stark eingeschränkt war. So standen die Bundesdelegiertenversammlung 2020, die Lobetagsprozession, Hilfsaktionen, Umbau und Renovierungsarbeiten an der Schützenhalle, der Tag der Jubilare sowie die Absage des Kreisschützenfestes im Mittelpunkt der Ausführungen. Es folgten die Berichte des Jungschützen- und Schießmeisters sowie die der Platzmajore.

Den Ausführungen des Rechnungsführers Heinz Wesseler war zu entnehmen, dass die Bruderschaft aus 2184 Mitglieder besteht und finanziell auf gesunden Füßen steht. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren jeweils ein leichtes Minus eingefahren. Aber das geben Einnahmen ohne Schützenfeste nun mal so her. Trotzdem stehen wir gut da. Das gleiche gilt auch bei unserem Hilfsfonds“, sagte Wesseler.

Das betonte auch Oberst Hans-Georg Dröge nach der Entlastung des Vorstandes. „Wir sind sanft gefallen, weil wir durch die Pandemie gut durchgekommen sind und hoffen jetzt auf ein erfolgreiches Schützenjahr“, so der Oberst mit Ausblick auf die Termine für das Jahr und 2022.

Vor der Versammlung fand feierlich die Versprechenserneuerung der Schützenbruderschaft statt.