Historie der Schießsportabteilung
Die Jungschützen- / Schießsportabteilung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1412 e.V.
1965 wurde vom Diözesan Schützenbruderverband Paderborn vorgeschlagen in der Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft-Geseke eine Jungschützenabteilung zu gründen.
Anlässlich einer Vorstandssitzung im damaligen „Hotel Roderfeld“ (1965) war es dann so weit. Oberst August Wiehe, stellte die Frage an den Vorstand, wer nun diese Jungschützen- / Schießsportabteilung aufbauen und leiten sollte. Er verwies darauf, dass der Leiter einer solchen Abteilung nach Möglichkeit im Besitz eines Waffenscheines sein sollte, da der Schießsport und der Umgang mit der Waffe nur ein geübter, mit Prüfungen versehender, Schütze beaufsichtigen kann.
Oberst Wiehe schlug Leutnant Franz Tillmann für diese neue Aufgabe vor, da Franz Tillmann im Besitz eines Waffenscheines, bzw. eines Jagtscheines war. Da er schon zu frühester Jugend ein begeisterter Sportschütze war, und auch die Notwendigkeit erkannte, dass in unserer Bruderschaft eine solche Abteilung von Nutzen sein könnte, nahm er das Angebot des Obersts Wiehe sofort an.
Oberst August Wiehe wünschte Franz Tillmann recht viel Erfolg und sicherte ihm jetmögliche Unterstützung zu. Franz Tillmann begann sich nach einem geeigneten Ort für den ersten Luftgewehrschießstand der Bruderschaft umzusehen. Fündig wurde man in den ehemaligen Viehställen der Land- und Gastwirtschaft, heute das „Hotel Feldschlösschen“.
Ihm ging es in erster Line darum, möglichst schnell, wenn auch provisorischen, einen 10m-Distanz-Schießstand errichten zu können. Die ersten zwei Luftgewehre wurden von der Bruderschaft gestellt. Kugeln und Zielscheiben wurden angeschafft und schon ging es los.
Der Zulauf zu den Schießabenden war so stark, dass bald ein eigener Schießabend für die einzelnen Hofen eingerichtet werden musste. Natürlich sollte für die Jungschützen- / Schießsportabteilung über unsere Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft geworben werben. Allen jungen Männer, ab 18 und jünger, die noch nicht ihre tägliche Freizeit ausgeschöpft hatten, sollte Gelegenheit gegeben werden, sich über den Schießsport der großen Bruderschaft zu nähern und in recht kurzer Zeit Mitglied in unserer großen Schützengemeinschaft zu werden, zum Wohle des Einzelnen und unserer Schützenbruderschaft.
Die Jungschützen- /Schießsportabteilung hatte vor allem in den ersten Jahren großen Zulauf. Aus allen Schichten waren schnell junge Geseker für den Schützengedanken und das Schützenwesen im Allgemeinen zu begeistern.
Ein besonderer Reiz des Schießsportes bestand darin, dass bei entsprechender guter Schießleistungen Schießsportabzeichen unseres Deutschen Historischen Schützenbruderverbandes zu Köln erworben werden konnten.
Außerdem konnte durch die Teilnahme an geselligen Abenden, sowie gezielten Veranstaltungen, wie z.B. Wanderungen, der Schützengeist und die Kameradschaft gefördert werden.
Ab 1966 fand kurz vor dem Schützenfest das Schießen um die Scheibenkönigswürde statt. Hierbei soll erwähnt werden, dass der erste König vor der Scheibe der Schütze Erhard Oberkirch wurde, der auch im Schützenfestzug an allen drei Schützenfesttagen, der Bruderschaft und der Bevölkerung während der Ausmärsche vorgestellt wurde.
Der Schießstand im Feldschlösschen wurde von Jahr zu Jahr immer mehr ausgebaut und modernisiert. Leutnant Josef Kirse stand Franz Tillmann dabei tatkräftig zur Seite. Josef Kirse wurde kurze Zeit später zum 2. Schießmeister der Jungschützen- / Schießsportabteilung gewählt. Ihm ist es zu verdanken, dass er durch sein handwerkliches Können ständig die Schießanlage auf dem neusten Stand hielt.
Nachdem die Jungschützen- /Schießsport Abteilung 1986 dem Neubau des Hotels „Feldschlösschen“ weichen musste, war es wiederum dem Leutnant Josef Kirse zu verdanken, dass der Umzug und die Neugestaltung des Schießstandes auf dem Schützenplatz, so wie er sich heute darstellt, durchgeführt werden konnte.
Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass nach dem Franz Tillmann Diözesanbezirks-Jungschützenmeister war, er somit auch die Aufgabe hatte, weitere Schützenvereine zu betreuen. Zu den Vereinen des Bezirkes Geseke zählten: Verne, Verlar, Holsen und Sande.
1967 fand in Geseke der Diözesan-Jungschützentag im „Hotel Feldschlösschen“, mit dem Ausschießen des Diözesan-Prinzen statt.
Nachdem der Schützenbruder Hauptmann Josef Kirse 1992 verstarb, wurde Leutnant Werner Koßmann zum Jungschützen-Schießmeister gewählt. Seit dem, bis zum heutigen Tag, leitet er mit Erfolg die Jungschützen- / Schießsportabteilung. Weitere Unterstützung konnte Werner Koßmann durch seine 2-ten Jungschützenschießmeister Andreas Heilkenbrinker, Theo Rotgerie und Hubertus Dröge erfahren.
In Kombination mit den Schießleitern ergibt sich ein starkes Team, dass den Geist der Jungschützen- / Schießsportabteilung in wöchentlichen Schießabenden hoch hält.
Die 1. Jungschützen-Schießsportabteilung nach der Gründung 1966 mit dem damaligen Bezirks-Jungschützen-Schießmeister Lt. Franz Tillmann (4. v. l. unten) und dem 1. König vor der Scheibe Schütze Eberhard Oberkirch (6. v. l. unten)