Spendenangebote gab es bislang keine. Dennoch hat die AfD in jüngster Zeit auch die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Geseke kontaktiert. Wie Geschäftsführer Thomas Kayser auf Anfrage unserer Zeitung berichtete, habe die Bruderschaft zwei Werbeflyer der AfD-Bundestagsfraktion im Postkasten gefunden. Darin macht die Partei gegen das verschärfte Waffengesetz mobil, das im Dezember verabschiedet wurde.

Aktuell warnt der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS) seine Mitglieder vor Spenden durch die AfD. In diesen Zusammenhang distanziert sich der BDHS von rechtspopulistischer Gesinnung und fordert seine Mitglieder zu „erhöhter Wachsamkeit“ auf.

Die Geseker Sebastianer sind in einem internen Schreiben des BDHS über die aktuellen Vorgänge informiert worden und schließen sich dem Statement des Dachverbandes an. „Wir sind als Bruderschaft politisch neutral, stehen aber für Offenheit, Toleranz und Integration“, erklärte Kayser. Gegen die Post der AfD habe man gemäß eines Vorstandsbeschlusses nichts unternommen, führte der Geschäftsführer fort. „Wir verbitten uns aber eine Instrumentalisierung der Bruderschaft durch die AfD“, so Kayser.

Dass sich die AfD mit dem Protestflyer gegen das Waffengesetz ganz bewusst in Schützen-Kreisen Gehör veschaffen möchte, ist für Kayser angesichts der Zielgruppe „denkbar“. Der vom BDHS kritisierte Vesuch der Vereinnahmung dürfte der AfD in Geseke dennoch schwer fallen. „Ein Schützenverein ist zwar ein Spiegelbild der Gesellschaft. Eine erkennbare Sympathie für die Partei oder gar AfD-Strömungen stelle ich als Geschäftsführer in unserem Verein aber nicht fest“, sagte Kayser dazu.