Einiges neu und doch das meiste beim Alten. So könnte man das Schützenfest der St. Sebastianus-Bruderschaft 2022 wohl zusammenfassen. Wie immer wurden Jubelmajestäten und langjährige Mitglieder geehrt. Neu ist allerdings von wem: Oberst Hans-Georg Dröge steckte zum ersten Mal die Orden an. Nach zwei ausgefallenen Hochfesten hatte der bereits 2020 gewählte Oberst nun endlich sein Debüt.

„Ganz viel bleibt, wie wir es kennen“, sagte Dröge am Freitagabend beim Zapfenstreich. Er verteilte über 30 Orden an die Altersjubilare. Auch dabei gab es etwas Neues: Zum ersten Mal wurden Schützen für ihre 75-jährige Mitgliedschaft geehrt. Franz Brockhoff, Josef Böhmer, Paul Kossmann, Fritz Rohde und Hans Senger sind bereits 1947 in den St. Sebastianus Schützenbruderschaft eingetreten. „Ihr habt die Bruderschaft wieder ans Laufen gebracht nach dem Krieg“, so der erste Brudermeister. Zwei der fünf Geehrten holten sich ihre Orden sogar persönlich in der Schützenhalle ab und ernteten dafür stehende Ovationen.

Auch der Sonntag stand ganz im Zeichen der Ehrungen. Oberst Dröge blickte auf das Jahr 1997, als Bernd und Bettina Blömeke das Königspaar wurden. Kronkönig war damals Thomas Drockner. 15 Jahre vor ihnen erschoss sich Gerd Remberg die Königswürde und nahm gemeinsam mit Doris Schraeder den Orden zum 40-jährigen Jubiläum in Empfang.

Im gleichen Jahr schoss Gaby Trampe-Kieslich die Krone ab. „Eine Dame wurde Kronkönigin. Nicht zum ersten Mal, aber trotzdem sehr selten.“ Zum 50-jährigen Jubiläum gratulierten die Schützen Reinhild Brockhoff. Sie saß damals an der Seite von Willi Heinrichsmeier, der bereits verstorben ist, auf dem Thron. Sie ließ es sich nicht nehmen, beim Umzug mitzumarschieren. 60 Jahre ist es her, dass Carla Laux Königin war. Der König von 1962, Josef Ebers, ist bereits verstorben. 1957 regierten Christa Utzel und Heinz Dröge die Sebastianer. Der Oberst richtete seine Dankesworte an alle Jubelmajestäten: „Ihr alle seid Teil der Geschichte unserer schon 610 Jahre alten Bruderschaft. Zu eurem Jubiläum ist es Zeit in Erinnerung zu schwelgen.“

„Es ist Balsam für die geschundene Schützenseele, nach zweijähriger Zwangspause unsere Bruderschaft so zahlreich versammelt zu sehen“, hieß Oberst Hans-Georg Dröge die Schützenfamilie, unter ihnen der geistliche Prokurator Reinhard Kardinal Marx, auf dem Marktplatz in Geseke willkommen. Das Miteinander von Jung und Alt, die zahlreichen Begegnungen und Gespräche, so der erste Brudermeister weiter, hätten bereits den Festauftakt am Samstag zu einem sensationellen Erlebnis gemacht und herausgestellt, dass das Hochfest der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft seinesgleichen suche.

Höhepunkt der Zusammenkunft auf dem Marktplatz war die Ehrung verdienter Vereinsmitglieder. Durch ihr Engagement für die Bruderschaft, das machte Dröge deutlich, zeigten verdiente Schützen echten Schützengeist, sie seien Vorbilder für den Nachwuchs mit ihrem Bekenntnis zur Heimat und den Traditionen und hielten das Schützenwesen in der Hellwegstadt fest verankert.

Für 20-jährige Vorstandsarbeit nahmen dann Marco Dröge, Friedhelm Gärtner, Dr. Martin Hirt, Heinz Lokietz, Björn Kurze, Michael Schneider und Reinhard Kardinal Marx Orden entgegen. Ausgezeichnet für 30-jährige Vorstandsarbeit wurde Josef Mersmann, während Johannes Volmer für mehr als vier Jahrzehnte des Einsatzes für die Schützenmusik als Dirigent der Stadtkapelle Geseke den hohen Bruderschaftsorden in Bronze entgegennahm.

Auf dem Marktplatz zeichnete die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft langjährige und verdiente Vereins- und Vorstandsmitglieder aus.Foto: Pape-Rüther

Zum ersten Mal konnten die Sebastianer zur 75-jährigen Mitgliedschaft in ihrer Bruderschaft gratulieren. Foto: Böhmer

Die gekrönte Häupter wurden auf dem Schützenplatz geehrt. Foto: Böhmer