Ein wichtiger Programmpunkt der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft ist schon seit Jahren die Maiandacht an der Seuchenlinde. Der Platz an der Seuchenlinde, immerhin Standort des städtischen Galgens, aber auch der Jakobuskapelle und des Leprosenhauses, wurde von der Westhofe durch Aufstellung eines Erinnerungssteines ins rechte Licht gesetzt und ein Kreuz errichtet. Leider kam und kommt es immer wieder zu Beschädigungen und Vandalismus. Dennoch lassen die Bemühungen nicht nach, diesen Platz in der Feldflur weiter zu pflegen. Und im Mai treffen sich meist um 80 Geseker Bürgerinnen und Bürger an der Linde zur Maiandacht. Am nächsten Mittwoch wäre der Termin gewesen.

In diesem Jahr wäre das 20jährige Jubiläum der von der Westhofe organisierten Andacht. Das gemeinsame Gebet sollte auch in diesem Jahr vom Geseker Dekan Wilfried Schulte gehalten werden, der im Vorstand der Westhofe mitarbeitet. Westhofen-Hauptmann Thorsten Döring musste aber aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch Corona dem Kalender einen weiteren „Ausfall“-Termin anfügen. Er hat aber mit Dekan Schulte vereinbart, in den Sommermonaten in der Natur eine Auszeit vom Alltag zu nehmen und die Andacht damit nachzuholen.

Der Ort der Andacht an der Seuchenlinde weist darauf hin, dass schon in der Vergangenheit die Geseker leidvolle Erfahrungen mit Seuchen machen mussten. So wurde an der Seuchenlinde ein eigenes Haus für die ansteckend Erkrankten außerhalb der Stadtmauern errichtet und über Jahrhunderte durch die Jakobusbruderschaft ehrenamtlich betreut. Deshalb gab es auch die Jakobuskapelle an dieser Stelle direkt an der Trasse des damaligen Hellweges zwischen Geseke und Störmede.