„Der Bierpreis hat uns gerettet in diesem Jahr“

Um das Schützenjahr 2023 abzuschließen, hat sich die St-Sebastianus-Schützenbruderschaft Geseke am Wochenende im Feldschlösschen getroffen. Dieses Mal eine „ganz normale Generalversammlung“, wie Oberst Hans-Georg Dröge in seiner Begrüßung sagte. Keine Wahlen, nur ein Revue passieren lassen.

So langsam würden die Folgen der Corona-Pandemie abebben, aber trotzdem habe die Bruderschaft in Anbetracht von Preissteigerungen und Nachwuchsmangel einige Herausforderungen zu meistern, so der erste Brudermeister weiter. Er zeigte sich aber optimistisch: „Unsere Bruderschaft wird wegen des Engagements von euch allen weiter bestehen.“

Einen Orden überreichte er Sven Wiese, der im letzten Jahr das Fass abgeschossen hatte. Mit einem dreifachen „Horrido“ ließen die Schützen ihn hochleben.

Präses Rainer Stahlhacke appellierte, sich für Offenheit, Freiheit und Toleranz einzusetzen und lud zur Demo am kommenden Freitag ein. „Wenn gewisse Menschen an die Macht kommen, würde auch euer Kronkönig Lukas remigriert“, sagte er und gab dem Ansinnen der Rechten ein Gesicht.

Thomas Kayser blickte im Geschäftsbericht auf die zahlreichen Veranstaltungen der Bruderschaft: Schützenfest, Ausmärsche und die Fahrt zum Oktoberfest. Das Hochfest sei positiv abgeschlossen worden. „Der Bierpreis hat uns gerettet in diesem Jahr“, erklärte der Oberst und verteidigte die Erhöhung. Nach einem Minus im Vorjahr, berichtete Rechnungsführer Heinz Wesseler, sei man nun wieder finanziell gut aufgestellt. Deshalb steigt auch der Mitgliedsbeitrag nicht.

Die Mitgliederzahlen gingen hingegen nach oben: 25 Mitglieder mehr als im Vorjahr verzeichneten die Schützen. Das sei auch der Arbeit der Jungschützenabteilung zu verdanken. Lukas Berger berichtete über viele neue Gesichter: „Es kommen wieder junge Leute, aber wir sollten noch nicht locker lassen.“

Nach einem Überblick über das kommende Jahr richtete Archivar Jan Eiserich den Blick zurück auf das Jahr 1913. Damals feierten die Sebastianer ihr 500-jähriges Bestehen. Ein Jahr zu spät, dafür aber zusammen mit dem Thronjubiläum von Kaiser Wilhelm dem Zweiten. Der schenkte der Bruderschaft zum Geburtstag die Oberst-Medaille, die bis heute genutzt wird.

Eiserich berichtete von einem rauschenden Fest, von dem es sogar noch Filmaufnahmen gibt. Für Lacher sorgten die Komitees, die fürs Jubiläum gegründet wurden: etwa das Bier- und Weinkomitee oder das Vergnügungskomitee. Solche Komitees gebe es zwar nicht mehr, aber der Festablauf sei noch immer fast gleich.