Bei der Suche nach einem legendären Schützenfestmoment der Sebastianer muss Geschäftsführer Thomas Kayser nicht lange nachdenken. Es war die Teilnahme am Bundesschützenfest in Vechta, das dort im Jahr 1982 über die Bühne ging.

Zusammen mit dem Königspaar Gerd Remberg und Doris Trampe-Kieslich ging es am 19. September im voll besetzten Reisebus nach Vechta. Schon am Vortag hatte man dort ausgiebig gefeiert – jetzt ging es nach dem Frühstück erneut in die alte Reiterstadt. Ein Gottesdienst und der große Festumzug standen auf dem Programm. Alles lief wie geplant und die Rückreise am Nachmittag war auch schön und gut – bis die Truppe in einem riesigen Stau auf der Autobahn 1 feststeckte. Nichts ging mehr. „König, Königin und Hofdamen in langen Kleidern, Schützen in Uniform mit Frack und Zylinder, alle sind aus dem Bus raus auf die Fahrbahn“, beschreibt Kayser die Dinge, die damals unaufhaltsam ihren Lauf nahmen. Und was macht man dann dort im Schützenornat und noch berauscht von den schönen Erlebnissen in Vechta? Na klar: Das, was die Sebastianer am besten können, nämlich erstmal eine Polonaise und dann wurde die berühmte Geseker Tampete getanzt. Mitten auf der Autobahn. „Andere Schützengesellschaften, die auch im Stau standen, haben sich uns angeschlossen und irgendwann war dann Musik dabei“, erinnert sich Kayser an eine „wunderschöne Schützenfete auf der Autobahn“.

Das Schützenfest von 1986 war nicht minder beschwingt. Es war am frühen Dienstagmorgen (und schon hell), als die Fahnenabordnungen ihren Tisch, an dem sie feierten, auf die Schultern hoben und die 20 Personen feierlich samt Tisch zum 25-jährigen Jubelkönig Ludwig Schlottmann marschierten, wo ein stimmgewaltiges Ständchen erklang. Dann ging es weiter zum Teich, die Geldbörsen auswaschen. Samt Tisch. Der wurde nämlich kurzerhand zur Rutsche umfunktioniert und die Truppe nahm ein traditionelles Bad.

Übrigens: An diesem Abend hat ein beteiligter Schützenbruder seine spätere Frau kennengelernt, eine Familie gegründet und drei Kinder in die Welt gesetzt.

Und der Tisch? Der war wohl der Einzige, dem der Ausflug nicht so gut getan hat. Er war reichlich ramponiert. Die Tischgesellschaft hat dann zusammengeworfen und ein befreundeter Tischler hat dann einen neuen angefertigt.